Deitingen gewinnt Spitzenkampf in Kestenholz
In einem hart umkämpften Spiel gewinnt Deitingen dank Toren von Spielern, welche dies nicht gewohnt sind. Jungspund Eberhard und Innenverteidiger Bieri netzten zur Führung ein, Tore-Schiesser-Routinier Stalder mit dem 3:1 Endstand macht den Sack zu.
„EINE FÖR ALLI“, war das heutige Motto. Zugegeben, auch wenn nicht ganz selber definiert, hielt man sich daran und das erste Ausrufezeichen setzte Stampfli/Stalder in der 10. Minute. Stampfli vernaschte Aussenverteidiger Da Silva auf der Aussenbahn, passt quer vors Tor, wo Stalder aber aufgrund seiner komischen Körperhaltung den Ball aus nächster Nähe über die Latte beförderte.
Das Tempo war hoch und die Zweikämpfe hart geführt. Das Thermometer zeigte zum Glück angenehme 19 Grad an, denn sonst wäre es wie nach einer Überdosis Viagra gewesen: einer der härtesten Tage des Lebens.
Deitingen führte fussballtechnisch die feinere Klinge, währenddem sich der Gastgeber viele unnötige Fehlpässe im Aufbau leistete. So war es eine Frage der Zeit, bis sich Deitingen einen Vorteil verschaffen konnte. Ein Perfekter Seitenwechsel von Stalder auf Gemeindepräsident Junior Eberhard (Baujahr 2000) leitete den ersten Höhepunkt ein. Der Jungspund legte sich den Ball direkt vor und hämmerte aus 18 Meter die Kugel weltmeisterlich punktgenau in die Filette. Unbändiger Jubel ging durch die Deitinger Reihen, „neuer Getter“ wurde schon ins Feld gerufen, alle freuten sich bereits auf die Harasse von ihm und Vater Bruno war vor Stolz so zu Tränen gerührt, das rund um ihn Ausrutschgefahr bestand.
Deitingen hatte den Gastgeber im Sack und liess nichts zu. Doch zu sozial sind die „Männer der Müllabfuhr“ und verliehen den FCK’ler neuen Schwung: Zuber lief einen Steilpass ab und unter Druck machte er einen sehr gefährlichen Rückpass zu Hulliger. Deitingens Torhüter will kurz vor dem Zusammenprall mit dem Gegenspieler die Kugel weghauen, doch genau dann springt ihm das Runde über eine Mutte. Taschler lacht sich ins Fäustlein und steht 2 Meter mit dem Ball alleine vor dem Tor und gleicht aus (32.). Diese Aktion liess die Deitinger Oberhand senken. Der FCK konnte aber trotzdem nicht zu einer Chance kommen und kurz vor Pause parierte Kaufmann für Kestenholz einen schönen Schuss von Niederer, was noch das einzige Highlight war.
Halbzeit zwei begann ausgeglichen. In den Hauptrollen für das erste Highlight waren die beiden Chäswiler Innenverteidiger. Der missratene Befreiungsschlag von Kestenholz landete bei Zuber, der blind ins Gemenge in der Spitze flankt und dort Bieri fand. Die erstaunlicherweise gefühlvolle Annahme machte, dass dieser alleine vor Kaufmann stand. So abgebrüht wie der erste Teil der Aktion verlief, so überhastet war der zweite. Dank des Gegendrucks vom gut reagierenden Schlussmann Kestenholz, spedierte Bieri den Ball an den Ballfang.
Es war eine unterhaltsame Partie bei teils schönem Sonnenschein. Hulliger wurde nicht wirklich geprüft im Gegensatz zu seinem Gegenüber. Der nächste Deitinger Gruss sendete Emch in der 67. Minute aus 16 Meter, der Kaufmann mit einer weiteren Parade zu Nichte machte. „Ein Tor aus quasi null Chancen“, war das Fazit von Clubhauswirt Allemann in den Zuschauerrängen. Als hätte die Ungerechtigkeit die Deitinger Ohren gehört, netzte der grossgewachsene Bieri nach einem Corner in der 70. Minute ein. Sehr gut so. Normalerweise schiesst Bieri sein erstes Saisontor erst in den Aufstiegsspielen.
Des Tüchtigen Glück, denn die Gerechtigkeit wurde noch ausgeglichener. Wie das Geschenk beim ersten Tor von Kestenholz, übersah der Kestenholzer Kissling den im Offside wartenden Stalder, der den Rückpass zu Kaufmann eiskalt abluchste, den Torhüter umlief und zum 3:1 einschob (77.). „Manchmal ist es gut, ein fauler Siech zu sein“, so Stalder nach dem Spiel. Das ist ausnahmsweise Mal definitiv so. Kestenholz wurde dadurch gedämpft, doch gaben sie sich nicht auf. So kam es in der 81. Minute zu einer sehenswerten Kopfball-Chance, welche aber Hulliger gekonnt entschärfen konnte. Deitingen spielte analog dem Motto „EINE FÖR ALLI“ das Spiel abgeklärt zu Ende und nahm die 3 Punkte mit nach Hause.
Fazit: Noch in jedem Spitzenkampf der regulären Meisterschaft in den letzten zwei Jahren musste die Hert/Nikolic Mannschaft nie als Verlierer vom Platz. Dank einer guten Leistung war es auch dieses Mal wieder der Fall.
FC Kestenholz 1:3 (1:1) FC Deitingen
St. Peter, Kestenholz
100 Zuschauer
FCD: Hulliger; S. Frei, Zuber, Bieri, Hadzic; T. Stampfli (82. Mühlethaler), Emch, Niederer, Eberhard; Flury, Stalder (86. Günther)
Tore: 0:1 Eberhard (23.), 1:1 Taschler (32.), 1:2 Bieri (70.), 1:3 Stalder (77.)