Spektakel, Moral und ein Punktgewinn zum Abschluss

Welch tolles Spektakel spielte sich zum Vorrundenschluss in Rüttenen ab. Beide Teams wollten ihr Kontostand noch bisschen aufbessern und so die mittelmässige Vorrunde versöhnlich abschliessen. Dieses Vorhaben wussten die Deitinger jedoch nicht umzusetzen. So resultierte aus Umgang Eins kein einziger Torschuss. Rüttenen hatte alles im Griff, war aufsässig und gewann gefühlt 70% aller Zweikämpfe. Der Gastgeber marschierte viel mehr und kam dadurch auch zu Chancen, wovon sie zwei erfolgreich zur 2:0 Pausenführung nutzen konnten. Rüttenens Emch trug sich in den ersten 45 Minuten doppelt in die Torschützenliste ein (28. und 36. Minute).  

 

Der Pausentee und die Worte von Trainer Moser scheinen dann bei den Deitinger gewirkt zu haben. Mit der Führung im Rücken investierte der FCR nicht mehr ganz so viel und vor allem zollten sie dem hohen Tempo wohl bisschen Tribut. In den ersten 9 Minuten zeigte Deitingen ansatzweise besseren Fussball. Der eingewechselte Sturmtank Nesti riss Räume auf und kam schnell zu Chancen. Als der Motor dann langsam warmgelaufen wäre, gingen wortwörtlich die Lichter auf der Galmis aus. Ursache: Jemand drehte die Flutlichtanlage aus Versehen ab. Da diese Lichter anschliessend gute 15 Minuten benötigen um wieder erleuchtet zu werden, gab es eine ungewollte zweite Pause im Spiel. Wie wird sich das wohl nur entwickeln, fragten sich die Protagonisten auf beiden Seiten und die Zuschauer fingen auch an, mehr und mehr zu frieren. Doch was anschliessend an Unterhaltung geboten wurde, entschädigte das warten alle mal.

 

Kurz nach Wiederanpfiff hätte Rüttenen den Sack zumachen können, als Bieri ganz gefährlich den Ball im eigenen Strafraum vertändelte, doch Nahali reagierte blitzschnell. Direkt mit dem Gegenangriff bejubelten dann die Orangen den Anschlusstreffer. Ein perfekter, noch selten gesehener Spielzug über Zuber - Murer – S. Kofmel – Murer – S. Kofmel endete mit dem Tor (54.). Das war’s noch nicht. Die Rüttener - wohl noch eingefroren von der Zusatzverschnaufpause - waren nicht mehr zu erkennen. So ging es nur wenige Minute weiter und dank einer tollen Einzelleistung und einem atemberaubenden Schlenzer von Niederer stand es 2:2 (63. Minute). Doch die Deitinger begnügten sich nicht mit dem Gleichstand, nahmen den Schwung mit und Murer legte Pfannenfertig vors leere Tor zu Nesti, welcher die Führung für Deitingen tatsächlich wahr werden liess. Und endlich bekam man den traditionellen Fischjubel (JUBEEL) wieder einmal zu Gesicht.

 

Ein Sieg nach dieser schlechten Leistung in der ersten Halbzeit? Ja, man glaubte dran. Doch nun konnte man quasi mit jedem Torschuss ein Tor bestaunen. Und das auf beiden Seiten. Die Rüttener standen tatsächlich wieder auf und sorgten mit einem Doppelschlag in der 73. (Penalty, Müller) und 79. Minute (Giggisberg) für die erneute Wende. Wahnsinn dieses Spektakel. Wer dachte, es hätte nicht noch mehr Dramatik kommen können, hatte sich getäuscht. Keine zwei Minuten später brachte ein weiterer Angriff über die Linke Seite tatsächlich erneut den Ausgleich zum 4:4. Wieder im perfekten Zusammenspiel zwischen S. Kofmel und Murer konnte sich dieses Mal der Zweitgenannte auch noch in die Torschützenliste eintragen. Dies wars dann auch und der Punktegewinn ist über alles gesehen für beide Seiten fair und verdient.

 

Zwölf Spiele, zwei Siege, fünf Niederlagen und ganze 5 Unentschieden ergeben 11 Punkte fürs Deitinger Konto. Platz 8 und gegen unten wie gegen die Mittelfeldspitze ist alles sehr nahe beieinander. Somit alles offen für die Rückrunde.  

 

Tore: 1:0 Emch (28. Minute), 2:0 Emch (36.), 2:1 S. Kofmel (54.), 2:2 Niederer (63.), 2:3 Nesti (70.), 3:3 Müller (Penalty, 73.), 4:3 Guggisberg (79.), 4:4 Murer (81.)

FCD: Nahali; Walter (49. Bader), Zuber, Bieri, Eberhard (46. Körnli); Murer, Hadzic, Bader, Schläfli, J. „01“ Kofmel (46. Nesti), S. Kofmel (83. Danis)