, Kissling Franco

Unentschieden zur Winterpause im Spitzenkampf gegen Zuchwil

So, der Most fürs Jahr 2022 ist Fussball technisch gesehen gekarrt. Spitzenkampf zum Saisonabschluss. Erst noch am Mittwochabend – was einige Zuschauer anlockte. Keine Schlammschlacht, da Kunstrasen. Der FCZ-Speaker wie immer voll motiviert und da er mittlerweile die obligaten Sponsorennennungen und sonstige Infos aufgezeichnet hat, reicht seine Stimme für viele Tore mit grossen Emotionen – «work smart, not hard»!  
 
Was will das Fussballerherz mehr. Deitingen war im Vergleich zum vorderen Jahr nicht mehr der Underdog, sondern als Mitstreiter auf Augenhöhe. An den Zuchwiler Kunstrasen musste man sich zuerst gewöhnen, aber eine willkommene Alternative zu den aktuell sonst sehr holprigen Plätzen. Gemäss Spielbericht der Zuchwiler hätten sie das Spiel stets unter Kontrolle gehabt. Aus den Augen von Deitingen lässt sich das so nicht ganz bestätigen. Es war ein harter Fight. Ungenauigkeiten auf beiden Seiten liessen Topchancen Mangelware sein. Doch mit der neutralen Zuschauerbrille kann man sagen, dass Deitingen näher am Führungstreffer war, als die Hausherren. Man verbuchte wenigstens 2-3 Torschüsse, wo sich der gegnerische Torhüter Fetaj anstrengen mussten. Kisslings Einsätze beschränkten sich auf Flanken, Rückpässe und die Anstrengung den Ball in der gegnerischen Hälfte zu erkennen, welcher sich im Tau versteckte.
 
Nach einem Torlosen ersten Umgang gingen beide Teams weiterhin nicht das totale Risiko ein. Ein Unentschieden reichte den Deitinger um den Vizewintermeistertitel zu sichern, wobei sich Zuchwil wohl dachte, dass man einfach nicht verlieren darf, da die Rückrunde noch weiteres 30-Punkte-Potenzial aufweist. Wie es im Fussball aber so ist, können Kleinigkeiten entscheiden. Und so auch in der 67. Minute, als die Deitinger viel Gedankenschneller einen Einwurf ausführten, den teils schlafenden Zuchwiler einen Schritt schneller davon kamen und Zuber mittels Halbkunstschuss aus paar Meter Distanz zur Führung einnetzte. Die Führung war nicht unverdient. Aber der Schlusspfiff war auch noch paar Zeigerumdrehungen entfernt. Zuchwil orientierte sich von nun an viel offensiver und hatte mehr Spielanteile. Die Genauigkeit und Spielintelligenz der «Zuchler», welche sie letzte Saison aus- und fürchtend machte, waren nicht mehr zu erkennen. Oft scheiterten sie im Spielaufbau an sich selbst und dadurch kam auf der Deitinger Seite nicht wirklich ein mulmiges Gefühl auf. Wie näher sich die Speaker Marti’s Matchende-Rede und schöne Winterpause Wünsche kam, desto mehr gaben sich die Hausherren auf. Den Sack zumachen hätte Deitingen in der ersten Nachspielminute können, wo sie aber in Überzahl am Schlussmann scheiterten. So kam es in der letzten und vierten Zusatzminute noch einmal zum Angriff der Hinderliggigen und der FCZ machte im Vergleich zum Namenspendant in der aktuellen Schweizer Super League alle Ehre. Eine Inkonsequenz Deitingens beim langen Ball, eine Kollision im dümmsten Moment zwischen Zuber und Niederer, sowie eine absolut perfekte Hereingabe von Zuchwils «Batu» endete mit dem Ausgleich im aller, aller, aller, letzten Moment. Lang lebe der Fussball!  
 
Somit verabschiedet man sich in die verdiente Winterpause. Rang 2, 26 Punkte (bereits 1 Punkt mehr als in der gesamten letzten Saison), Torverhältnis 27:9, tolle Teamstimmung, nur wenig Verletzte, Hunger auf mehr! Grossen Dank an alle Beteiligten dieser Vorrunde, den Zuschauern, Schiris, Betreuer und sonstige, welche den so geliebten Fussball Woche für Woche möglich machen.    
 
FC Zuchwil 1:1 (0:0) FC Deitingen
Tore: 0:1 Zuber (67. Minute), 1:1 Arnold (90.+4)
FCD: Kissling; Frei, Körnli, Bieri, Schläfli; Ammon, Zuber, Hadzic, S. Kofmel; J. Kofmel, Flury
Eingewechselt: Eberhard, Walter, Niederer